Stille im August
Es ist die stille Jahreszeit, tiempo muerto: Die Ernte ist eingefahren, die Plantagenarbeiter sind fort, und alle hoffen, dass die neuen Pflanzungen die Dürre überstehen. Erzählt wird ein mysteriöses Verschwinden aus zwei Perspektiven: Racel, eine Hausangestellte aus Singapur, reist auf ihre Heimatinsel Banwa, um ihre Mutter zu suchen, die nach einem Taifun verschwunden ist. Ihre Mutter arbeitete früher im Herrenhaus der mächtigen Familie Agalon. Gleichzeitig kehrt Lia, Tochter der Agalons, nach Banwa zurück – verbannt von ihrer Familie wegen Gerüchten um ihre Scheidung und Affäre.
In ihrer Kindheit waren Racel und Lia einander nah, doch soziale Unterschiede trennten ihre Wege. Auf Banwa begegnen sie sich erneut, nähern sich vorsichtig an und suchen gemeinsam nach Racels Mutter. Dabei stoßen sie auf die gewaltsame Geschichte der Familie Agalon, die die Insel seit über 200 Jahren beherrscht. Die Suche wird zur Auseinandersetzung mit Herkunft, Klasse und dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Leben. Am Ende treffen beide radikale Entscheidungen.
Zwei eindrucksvolle Frauenporträts verbinden sich mit einem dokumentarischen Blick auf Landschaft, Kultur und Gesellschaft – ein sozialkritisches Panorama von Singapur, Manila und der philippinischen Provinz.